AFRIKA/SIMBABWE - Am Vorabend der Wahl ist die Lage angespannt: durch die disaströse Wirtschaftspolitik des Regimes ist das Land verarmt

Freitag, 28 März 2008

Harare (Fidesdienst) - Am 29. März finden in Simbabwe Präsidentschafts- und Kommunalwahlen statt. Polizei und Streitkräfte befinden sich in Alarmbereitschaft, da man Kundgebungen der Oppositionsanhänger befürchtet, die vor Wahlbetrug und Manipulation der Wahlergebnisse warnt.
Drei Kandidaten bewerben sich um das Amt des Staatsoberhaupts: der scheidende Präsident Robert Mugabe, der das Land seit der Unabhängigkeit im Jahr 1980 regiert; Morgan Tsvanigirai der historische Oppositionsführer und Vorsitzender der Oppositionspartei Bewegung für den demokratischen Wandel (MDC); und Simba Makoni, ehemaliger Finanzminister Simbabwes.
Überraschend war die Kandidatur des ehemaligen Regierungsmitglieds Makoni, der innerhalb der Partei des Präsidenten (ZANU-PF) jene Stimmen um sich versammelt, die mit der Politik Mugabes nicht einverstanden sind. Die Stimmen in den Reihen der Militärs versucht sich die Regierung durch die Verdreifachung des Solds zu sichern, was jedoch angesichts einer Inflationsrate von 100.000% von nicht sehr langer Dauer sein wird.
Auf der einen Seite warnt die Opposition einen möglichen Wahlbetrug und Gewalt seitens der Regierung, auf der anderen Seite befürchtet die Regierung bevorstehende Unruhen nach der Wahl, die auch die Zeit nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses in Kenia kennzeichneten. Außerdem könnte es zu Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern Markonis und den Mugabe-Treuen innerhalb der Sicherheitskräfte kommen. Bereits im Vorfeld der Wahl kam es zu Gewalt und Übergriffen auf die Einrichtungen der MDC und Menschenrechtskämpfer.
Doch auch bei der Oppositionspartei kommt es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen in den eigenen Reihen. Den Vorstand der Partei betrachten viele als unfähig, für Zusammenhalt in den eigenen Reihen zu sorgen und eine Strategie zu entwickeln, die dem Land eine bessere Zukunft sichern könnte. Dies könnte Makoni begünstigen, der nicht zuletzt auch von nationalen und internationalen Wirtschaftsvertretern, wegen des von ihm entwickelten und von Mugabe abgelehnten Programms zur Sanierung der Volkswirtschaft geschätzt wird. Auch die Anhänger der Oppositionspartei, die vor allem in den ländlichen Gebieten von der internen Uneinigkeit in den Reihen der MDC enttäuscht sind, könnten ihn ihm vielleicht den idealen Kandidaten für die Übergangszeit nach dem Rücktritt des (inzwischen 84jährigen) Mugabe sehen. (LM) (Fidesdienst, 28/03/2008 - 30 Zeilen, 343 Worte)


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