AFRIKA/ANGOLA - ZEHN JAHRE NACH DER LIBERALISIERUNG DES UNTERRICHTS VEREINBAREN KIRCHE UND STAAT GEMEINSAMES ENGAGEMENT FÜR EINE BESSERE SCHULISCHE BILDUNG DER JUNGEN ANGOLANER

Donnerstag, 22 Mai 2003

Luanda (Fidesdienst) – „Wir haben viel getan, doch es gibt noch viel zu tun“, so lautet das zusammenfassende Urteil des Vorsitzenden der Kommission für Bildung der Angolanischen Bischöfe, Msgr. Luis Para Perez de Onraitra, zur Lage der katholischen Schulen in Angola, in seiner Ansprache zum 1, Kongress des Katholischen Schulwesens in Angola, der vom 13. bis 17. Mai in Luanda stattfand. An der Veranstaltung hatten rund 200 Delegierte aus den verschiedenen Diözesen des Landes teilgenommen.
Vor 10 Jahren war in Angola der Unterricht liberalisiert worden, womit auch kirchliche Gebäude, die von der Regierung in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre verstaatliche worden waren, wieder an den ursprünglichen Eigentümer zurückgegeben wurden. In seiner Ansprache erinnerte deshalb auch Msgr. Perez daran: „Nach der Unabhängigkeit übernahm die Regierung ein marxistisches System. Demzufolge wurden auch katholische Schulen und Seminare verstaatlicht. Als das marxistische Schulsystem zusammenbrach, änderte die Regierung ihre Politik. 1992 wurden die Seminare wieder an die Kirche zurückgegeben. Die Einrichtungen waren in einem verheerenden Zustand. Doch die Kirche hat ihre Verantwortung entschieden übernommen.“
Dank des großen Engagements der vergangenen Jahre, gibt es heute allein in der Hauptstadt Luanda 80 katholischen Schulen, während in ganz Angola 150.000 Kinder und Jugendliche katholische Institute besuchen, in denen sie von insgesamt 4.200 Lehrern unterrichtet werden. Angesichts der beachtlichen Rolle, die die Kirche im Bereich des Bildungswesens spielt, wurden nun auch diesbezügliche Vereinbarungen zwischen Kirche und Regierung getroffen. Hierzu erklärt Msgr. Perez de Onraitra: „Dieses Protokoll ist kein Privileg für die Katholische Kirche, sondern ganze einfach ein Abkommen über die Zusammenarbeit. Wir betrachten das Dokument als Verpflichtung zum Engagement für den Wiederaufbau Angolas“.
(LM) (Fidesdienst 22/5/2003 – 26 Zeilen, 285 Worte)


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