AFRIKA/ANGOLA - SALESIANER HELFEN TAUSENDEN FLÜCHTLINGEN: HUMANTIÄRE HILFE HINDERT NICHT AN DER VERKÜNDIGUNG DES EVANGELIUMS UND VIELE EMPFANGEN NACH JAHREN ERSTMALS WIEDER DIE SAKRAMENTE

Freitag, 19 Dezember 2003

Lwena (Fidesdienst) – Durch den 20jährigen Bürgerkrieg wurde das Angola völlig zerstört: unzählige Menschen starben und heute sind viele unterernährt. Nach Schätzungen gibt es im ganzen Land noch rund 15 Millionen Antipersonen-Minen und das Problem der Binnenflüchtlinge bleibt weiterhin ungelöst. Die Salesianer betreuen seit mehreren Jahren ein Aufnahmelager für Binnenflüchtlinge in Lwena. Mit der Flüchtlingsarbeit begannen die Salesianer im Jahr 2000 mit der Betreuung von 7000 Flüchtlingen, die sie mit Lebensmitteln, Kleidung, Medikamenten und Ausbildungsmöglichkeiten versorgten. Nach dem Tod des Anführers der Guerillabewegung am 22. Februar 2002, stieg Anfang 2002 die Zahl der Binnenflüchtlinge. Die angolanische Regierung beschloss daraufhin in Zusammenarbeit mit einem Hilfswerk ein Übergangslager für diese Binnenflüchtlinge einzurichten. Diese Aufgabe wurde dem Salisanerorden anvertraut. „Die Ordensgemeinschaft willigte ein und von da an versuchten wir uns der Herausforderung zu stellen: wir wollten hoffnungslosen Menschen wieder Hoffnung geben“, erklärt Pater Santiago Christophersen in einem Schreiben, das dem Fidesdienst vorliegt. „Nach Kriegsende“, so Pater Santiago weiter, „hat uns die Verteilung von Lebensmitteln in den Camps nicht daran gehindert, bei dieser Gelegenheit auch seelsorgerisch tätig zu sein. Viele Menschen haben auf diese Weise nach vielen Jahren zum ersten Mal wieder die Sakramente empfangen. Wir betreuen insgesamt 15.000 Menschen. Den Erwachsenen haben wir Lesen und Schreiben beigebracht und für die Kinder veranstalten wir Gebets- und Spielstunden“. Im März 2002 hat die Regierung den Salesianerorden gebeten, auch ein Aufnahmezentrum für ehemalige Soldaten der UNITA und deren Familien einzurichten. In einem Monat wurden allein 22 Kinder geboren, die alle Namen von Heiligen aus dem Salesianerorden bekamen. Im August 2002 bat das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) um die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Demokratischen Republik Kongo. Bis heute wurden 1.200 solcher Flüchtlinge aufgenommen. Die Flüchtlinge erhalten dreimal täglich eine Mahlzeit, sie werden über die Gefahr der Landminen und über Maßnahmen zur Vorbeugung gegen AIDS informiert. Kinder haben die Möglichkeit zum Schulbesuch. (SL) (Fidesdienst, 19/12/2003 – 31 Zeilen, 329 Worte)


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