AFRIKA/BURUNDI - WEIHNACHTEN IM ZEICHEN DER SOLIDARITÄT MIT DEN FLÜCHTLINGEN, DIE NACH DER UNTERZEICHNUNG DES FRIEDENSABKOMMENS NACH BURUNDI ZURÜCKKEHREN

Freitag, 12 Dezember 2003

Bujumbura (Fidesdienst) – „Wir denken bei der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest vor allem an tausende von Flüchtlingen, die aus Tansania zurückkehren“, erklärt ein burundischer Priester aus der Diözese Bururi, dessen Namen wir aus Sicherheitsgründen nicht nennen, gegenüber dem Fidesdienst. In Tansania leben rund eine Million burundische Flüchtlinge, die infolge des Bürgerkriegs das Land verlassen haben. Nachdem die größte Rebellebewegung FDD Mitte November Friedensvereinbarungen mit der Regierung unterzeichnet hat, kehren zahlreiche Flüchtlinge nach Burundi zurück. „Die Regierung hat ein Aufnahmelager für diese Menschen eingerichtet, die seit langem keine Wohnung mehr haben“, so der Priester. „Die Kirche hat bereits Vorkehrungen getroffen, damit diesen Flüchtlingen geholfen werden kann. Außerdem sollen die Christen zur Solidarität mit diesen Menschen aufgerufen werden“.
Doch in Burundi agiert auch eine weitere Rebellenbewegung, die FNL. „Heute Nacht kam es in verschiedenen Teilen der Diözese zu Attacken und Schießereien“, so der Priester. „Die Hoffnung auf Frieden wurde jedoch nie ganz aufgegeben. Priester, Ordensleute und Katechisten haben mit Blick auf das bevorstehende Weihnachtsfest ihr Engagement für die Friedensarbeit intensiviert. Sie besuchen Pfarreien und Dörfer und versuchen die Menschen davon zu überzeugen, dass der Dialog der einzige Weg zur Lösung der Probleme des Landes ist“.
Die Vereinbarungen zwischen den Vertretern der FDD und der Regierung wurden am 16. November in der tansanischen Hauptstadt Dar es Salaam unterzeichnet (vgl. Fidesdienst vom 18. November 2003). Aufgrund dieser Vereinbarungen hatte der burundische Staatspräsident Domitien Ndayizeye vier neue Minister aus den Reihen der FDD ernannt. Die Vereinbarungen sehen die sofortige Beendigung der Feindseligkeiten zwischen der regulären Armee und der FDD vor. Die Rebellen stellen den stellvertretenden Staatspräsidenten, vier Minister, 40% der Offiziere der Streitkräfte und 35% der Gendarmerie.
Die Friedensvereinbarungen in Burundi sind auch für die benachbarte Demokratische Republik Kongo von großer Bedeutung, da sich dort die Hintermänner der burundischen Guerillakämpfer befinden. Nach Angaben der Agentur Reuter sollen im Osten der Demokratischen Republik Kongo mindestens 200 FDD-Mitglieder die Waffen abgegeben haben und nach Burundi zurückgekehrt sein. (LM) (Fidesdienst 12/12/2003 – 34 Zeilen, 388 Worte)


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