AFRIKA/TANSANIA - Neun Personen festgenommen: Sie sollen ein Attentat auf den amerikanischen Staatspräsidenten George W. Bush bei dessen Besuch in dem afrikanischen Land geplant haben

Dienstag, 26 Februar 2008

Dar es Salaam (Fidesdienst) - Neun Personen wurden in Tansania festgenommen, weil sie in verschiedenen Teilen des Landes Sprengstoffattentate auf den amerikanischen Präsidenten George W. Bush bei dessen Besuch in den afrikanischen Land geplant haben sollen.
Die Verdächtigten wurden in der Hauptstadt Dar es Salaam und in Arusha festgenommen. Die zuständigen Behörden arbeiteten bei den Ermittlungen mit Kollegen aus Kenia und den Vereinigten Staaten zusammen. Es soll untersucht werden, ob die Personen auch an dem Attentat in Mombasa (Kenia) im Jahr 2002 beteiligt waren, wo bei einem Sprengstoffattentat auf ein Hotel 16 Menschen starben.
Wie aus Berichten der einheimischen Presse hervorgeht, wurden die maßgeblichen Attentäter festgenommen, nachdem die Polizei Telefongespräche und Internetkommunikationen abgehört hatte. Die Namen der Verdächtigen wurden bisher nicht bekannt gegeben. „Der Besuch von Präsident Bush war für unser Land sehr wichtig“, so ein einheimischer Beobachter im Gespräch mit dem Fidesdienst. „Das amerikanische Staatsoberhaupt hatte hier seinen längsten Aufenthalt seiner Afrikareise geplant. Der Besuch von Präsident Bush war der längste Besuch eines amerikanischen Staatsoberhaupt in einem afrikanischen Land“. Die gegenwärtige Krise in Kenia führte dazu, dass Tansania in den Augen verschiedener Staaten und internationaler Organisationen an Bedeutung gewonnen hat, die ihre Einrichtungen für Ost- und Zentralafrika bisher in Nairobi unterhielten. Das Land scheint stabil und spielt seit langem eine wichtige Rolle bei der Vermittlung in der Krise in den Staaten der Region der Großen Seen (insbesondere in Burundi) und auch in Kenia.
Wie die einheimischen Behörden bekannt gaben, soll es sich bei den Festgenommenen (5 Tansanier, 3 Araber und 1 Asiate) um Mitglieder von Al Kaida und der somalischen mit Bin Laden verbündeten Al Ittihad al Islamiya handeln. Die Tansanische Polizei vermutet, dass Al Kaida und andere extremistische Gruppen ihre Kämpfer in Kenia, Tansania, Somalia und Dschibuti rekrutieren. 1998 verübte Al Kaida zeitgleich zwei Attentate auf die amerikanischen Botschaften in Nairobi und Dar es Salaam, bei denen hunderte Menschen, größtenteils Afrikaner starben.
Die politische Instabilität in Somalia und die derzeitige Krise in Kenia ermögliche Terroristen und Extremisten eine Infiltration in die Region und das Rekrutieren neuer Anhänger, das Beschaffen von finanziellen Mitteln und eventuell auch die Durchführung von Attentaten. (LM) (Fidesdienst, 26/02/2008 - 33 Zeilen, 373 Worte)


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