EUROPA/ITALIEN - FEIERN ZUM 60JÄHRIGEN GRÜNDUNGSJUBILÄUM DER FOKOLARE-BEWEGUNG ZU ENDE GEGANGEN: IN JERUSALEM SOLL AN DEM ORT, AN DEM JESUS FÜR DIE EINHEIT DER CHRISTEN GEBETET HAT, EIN ZENTRUM FÜR STUDIUM UND SPIRITUALITÄT ENTSTEHEN

Donnerstag, 11 Dezember 2003

Rom (Fidesdienst) – Mit der Jahresversammlung der Bewegung im „Centro Mariapoli“ in Castelgandolfo (bei Rom) gingen die Feiern zum 60jährigen Jubiläum der Fokolare-Bewegung zu Ende (7. Dezember 1943-2003). An der Versammlung in Castelgandolfo nahmen die Gründerin der Bewegung, Frau Chiara Lubich und der Generalrat sowie über 1500 Mitglieder der Fokolare-Bewegung aus Europa und Vertreter aus aller Welt teil.
Am 7. Dezember gratulierte Papst Johannes Paul II. Frau Lubich persönlich in einem Telefongespräch. Am Tag zuvor hatte er eine Botschaft an die Gründerin der Fokolare-Bewegung gesandt, die vom Präsident des Päpstlichen Rates für die Laien, Erzbischof Stanislaw Rylko, in Castelgandolfo verlesen worden war. „Insbesondere möchte ich mit besonderem Dank ganz besonders Sie als Gründerin der Bewegung grüßen“, so der Papst zu Beginn seiner Botschaft. „Das Werk Mariens (wie die offizielle Bezeichnung der Fokolare-Bewegung lautet) ist in der Tat mit der besonderen Weihe an Gott entstanden, die sie Ende 1943 in Trient ausgesprochen haben und die seither stetig gewachsen ist und sich auf die Liebe Gottes und das Bemühen um Einheit in der Kirche und in der Welt ausgerichtet ist“. Die Mitglieder der Fokolare-Bewegung bezeichnet der Papst als „Apostel des Dialogs, des besten Wegs zur Förderung der Einheit: im Inneren der Kirche, beim ökumenischen und interreligiösen Dialog und beim Dialog mit den Nichtchristen.“ „Während der 60 Jahre des Bestehens“, so der Papst weiter, „war die Welt und die Menschheit von zahlreichen sozialen Veränderungen gekennzeichnet“. In diesem Zusammenhang beklagt Papst Johannes Paul II. auch „den Verlust von Werten des Bezugs“ und das Risiko „sich fast ohne Seele wieder zu finden“. Die Gedanken des Papstes gelten auch „dem europäischen Kontinent mit seiner zweitausendjährigen christlichen Geschichte“. Dabei erinnert der Papst auch an die Notwendigkeit der Neuevangelisierung: „In dieser Optik spielen die kirchlichen Bewegungen eine wichtige Rolle, darunter nimmt die Fokolare-Bewegung einen ganz besonderen Platz ein“. Dem fügt der Papst hinzu: „Dem belebenden Wirken des Heiligen Geistes folgend stellen die kirchlichen Bewegungen ein wertvolles Geschenk für die Kirche dar“ und dankt Gott „für die großen Werke, die sie im Laufe dieser 60 Jahre geleistet hat“.
Bei der Versammlung in Castelgandolfo gaben 102 junge Frauen aus 29 Ländern auf allen fünf Kontinenten ihr „Jawort“. Darunter auch 46 verheiratete Frauen, die Armut, Enthaltsamkeit und Gehorsam versprachen. Die 1.500 Mitglieder der Fokolare-Bewegung erneuerten ihr Versprechen. In den kommenden Tagen werden 63 weitere neue Mitglieder beginnen, sich auf der ganzen Welt für Frieden und Einheit zu engagieren und dies auch an Konfliktbrennpunkten in Cote d’Ivoire, Burundi, Kolumbien oder an Orten, an denen der Dialog zwischen Religionen und Kulturen notwendiger den je ist, wie zum Beispiel in Indien, Pakistan, im Nahen Osten oder in den Vereinigten Staaten. Mitglieder der Fokolare-Bewegung werden Ende Dezember und Anfang Januar zu weiteren Veranstaltungen im „Centro Mariapoli“ erwartet.
Anlässlich der Feiern zum 60jährigen Jubiläum wurde der Bau eines Zentrums für Studium und Spiritualität der Fokolare-Bewegung in Jerusalem entstehen. Das Zentrum soll an jenem Ort gebaut werden, an dem Jesus am Donnerstag in der Karwoche für die Einheit gebetet haben soll. In den Zeilen des Evangeliums, die diese Begebenheit beschreiben, hatte Chiara Lubich zusammen mit ihren Gefährtinnen in der Zeit des Zweiten Weltkriegs den Sinn ihres Lebens gefunden. Mitglieder der Bewegung aus der ganzen Welt stellten Chiara Lubich zum Jubiläum Spendengelder zur Verfügung die für den Bau des Zentrums verwendet werden sollen. Die Gründerin der Fokolare-Bewegung hatte das Heilige Land vor fast 50 Jahren 1956 zum ersten Mal besucht und seither den Wunsch nach dem Bau eines solchen Zentrums gehegt. Im November dieses Jahrs konnten nun Vereinbarungen mit dem lateinischen Patriarchat Jerusalem unterzeichnet werden, die der Fokolare-Bewegung die Nutzung des Grundstücks genehmigen. Seit 25 Jahren hat die Fokolare-Bewegung Niederlassungen im Heiligen Land in Jerusalem und Haifa. (SL) (Fidesdienst 11/12/2003 – 55 Zeilen, 646 Worte)


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