ASIEN/INDIEN - NACH DEM WAFFENSTILLSTAND HOFFEN DIE KATHOLIKEN AUF DIE RÜCKKEHR NACH KASCHMIR

Donnerstag, 11 Dezember 2003

Jammu (Fidesdienst) – Nach dem am 25. November dieses Jahres der Waffenstillstand in Kraft getreten ist, hoffen die aus Kaschmir geflüchteten Katholiken auf ein mögliche Rückkehr zum bevorstehenden Weihnachtsfest. Hunderte katholische Familien haben die Himalaya-Region seit 1989-90 verlassen, nachdem sich der Terrorismus in den Tälern ausgedehnt hatte. Im Gespräch mit dem Fidesdienst erklärte der Sprecher der katholischen Diaspora-Gemeinde aus Kaschmir, man hoffe, dass „der Waffenstillstand eingehalten und nicht durch Provokationen oder kleine Episoden der Gewalt, zu denen es leider immer noch kommt, gefährdet werden. Wir möchten aus der Diaspora in unsere Heimat zurückkehren und dort wieder ein würdiges Leben beginnen“.
Die Katholiken in der Diaspora, die zusammen mit zahlreichen Hindu und Muslimen die Region verlassen haben, bitten die Kirche um mehr Unterstützung und hatten sich bereits im Dezember letzten Jahres mit der Bitte um Hilfe an die Indische Bischofskonferenz gewandt. Die Flüchtlinge werden heute vom katholischen Hilfswerk „Sabha“ betreut, das sich der Familien in den Flüchtlingslagern annimt.
In einem Kommentar zum Waffenstillstand hatte der katholische Bischof der Diözese Jammu-Srinagar, Peter Celestine Elampassery, im Gespräch mit dem Fidesdienst an die Regierenden in Indien und Pakistan appelliert: „Wir bitten die Politiker und Staatschefs: Haltet eure Versprchen! Haltet den Waffenstillstand zum Wohl eurer Völker ein! Der Waffenstillstand sollte der erste Schritt in Richtung eines definitiven Friedens in dieser gemarterten Region sein, in der seit über 50 Jahren ein Krieg herrscht, bei dem über 70.000 Menschen starben und tausende ihre Wohnungen verlassen mussten.“
Die katholische Gemeinde in Kaschmir besteht aus rund 12.000 Katholiken. Es gibt 41 Priester, 160 Schwestern und 20 Katechisten. Insgesamt hat das Bistum Jammu-Srinagar 12 Millioen Einwohner, bei denen es sich größtenteils um Muslime handelt (70%). Außerdem gibt es Hindu, Sikh und Buddhisten. Die flächenmäßig größte indische Diözese umfasst drei Regionen: Kaschmir mit vorwiegend muslimischer Bevölkerung, Ladakh mit buddhistischer Mehrheit und Jammu, wo es ungefähr gleich viele Muslime und Hindu gibt.
(PA) (Fidesdienst, 11/12/2003 – 32 Zeilen, 326 Worte)


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