ASIEN/INDONESIEN - DER "KRISEN- UND VERSÖHNUNGSDIENST“ DER INDONESISCHEN KIRCHE IST BESORGT ANGESICHTS DER SPANNUNGEN AUF DER INSEL FLORES

Freitag, 5 Dezember 2003

Jakarta (Fidesdienst) - Ein Ausschuss, in dem indonesische Bischöfe, Priester und Experten ihre Friedensarbeit koordinieren, beobachtet die Situation in den Konfliktgebieten auf dem indonesischen Archipel: der neue "Krisen- und Versöhnungsdienst, der vor kurzem von der indonesischen Bischofskonferenz geschaffen wurde, informiert sich über Brennpunkte wie Aceh, die Molukken, die Inseln Sulawesi, Papua und Borneo. Gegenwärtig macht sich der von Pater Ignace Ismartono, der auch für die Kommission für den Interreligiösen Dialog verantwortlich ist, geleitete Ausschuss vor allem Sorgen um die vorwiegend von Katholiken bewohnte Insel Flores. Auf der Insel kam es zu einem Konflikt zwischen einem einheimischen Priester aus der Stadt Larantuka, Pater Frans Amanuen, und Felix Fernandez, einem in der Provinz Ostflores tätigen Politiker. Der Priester ist Mitglied der örtlichen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden und hat FErnandez öffentlich der Korruption beschuldigt, woraufhin dieser Pater Amanuen wegen Diffamierung anklagte. Pater Amanuen wurde zu vier Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Gegen das Urteil protestierten verschiedene Bürgerinitativen, die sich auf die Seite des Prieters stellten und ebenfalls über die Korruption in den Reihen der Provinzverwaltung klagten. Vor einigen Wochen war es ebenfalls auf Floresbei einer Demonstration zu Ausschreitungen gekommen, dabei war das Gerichtsgebäude in Larantuka in Brand gesteckt worden. Dieser Vorfall war von der Ortskirche verurteilt worden.
"Diese Episde", so Pater Ismartono gegenüber dem Fidesdienst, "hat dazu geführt, dass zusätzliche Sicherheitskräfte in der Region stationiert wurden. Es sind zusätzliche Spannungen entstanden, die von Provokateuren dazu benutzt werden könnten, einen offenen Konflikt auszulösen, von dem die katholischen Gläubigen betroffen wären. Wir werden alles tun, damit sich die Situation nicht zuspitztund damit wieder Ruhe und Versöhnung einkehren". Für die Entspannung der Lage setzten sich auch Erzbischof Longinus Da Canha von Ende und zahlreiche Vertreter der Ortskirche ein. Im Gespräch mit Fides erklärte Pater Ismartono, der die Krisengebiete oft persönlich besucht, dass "die Gründe für die Konflikte in den verschiedenen Teilen Indonesiens keinen relgiösen Ursprung haben". "Es müssen ernsthafte Ermittlungen angestellt werden, um die Gründe zu verstehen. Der Konflikt auf den Molukken wurde zum Beispiel von Provokateuren und Teilen der Armee augelöst."
(PA) (Fidesdienst, 5/12/2003 – 32 Zeilen, 355 Worte)


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