AFRIKA/TSCHAD - Fünftausend Flüchtlinge wurden in der katholischen Pfarrei Kousseri in Kamerun untergebracht; Caritas bringt Hilfsprogramme auf den Weg. Papst stellt Hilfsmittel durch den Päpstlichen Rat Cor Unum zur Verfügung

Mittwoch, 6 Februar 2008

N’Djamena (Fidesdienst) - „In der katholischen Pfarrgemeinde Kousseri in der Diözese Yagouna in Kamerun wurden rund 5.000 tschadische Flüchtlinge untergebracht“, so Schwester Lucia von der Kongregation der Schwestern vom heiligen Joseph von Cuneo, die als Missionarin in Kamerun tätig ist, im Gespräch mit dem Fidesdienst.
„Diese Menschen brauchen Lebensmittel und Medikamente. Der Apostolische Administrator der Diözese brachte bereits erste Hilfsmaßnahmen auf den Weg, doch es wird noch einige Zeit dauern, denn die Entfernungen sind hier riesengroß. Yagoua ist rund 600 Kilometer von Kousseri entfernt“, so die Ordensschwester. Kousseri befindet sich an der Grenze zum Tschad unweit der Landeshauptstadt N’Djamena, die viele Menschen nach Ausbruch der Gefechte zwischen den regulären Streitkräften und den Rebellen fluchtartig verließen. „Die Hauptstadt ist nur 17 Kilometer von der Grenze nach Kamerun entfernt, doch die Grenze verläuft entlang des Logone-Flusses und wenn die Brücke geschlossen wird, dann müssen die Menschen den Fluß auf Booten überqueren.
Schwester Lucia berichtet von dramatischen Episoden, die sich in den vergangenen Tagen ereigneten: „Als die Brücke zwischen dem Tschad und Kamerun geschlossen wurde, haben viele Menschen und ganze Familien versucht, den Fluss auf Booten zu überqueren. Einige Boote kenterten und es gab auch Tote, darunter auch Kinder. Die finstere Nacht hat die Dinge zweifelsohne noch verschlimmert. Jetzt ist die Brücke wieder auf und man sieht hier viele Autos mit einem tschadischen Kennzeichen“
Wie einheimische Beobachter aus Kreisen der Ortskirche in Kamerun dem Fidesdienst mitteilen, hat die Caritas erste Hilfsprogramme für die tschadischen Flüchtlinge auf den Weg gebracht. Ein Mitarbeiter der Caritas koordiniert die Hilfsprogramme in Kousseri, ein weitere wurde zur Koordinierung der humanitären Hilfe in die tschadische Hauptstadt entsandt. Unterdessen stellte auch der Papst durch den Päpstlichen Rat Cor Unum erste Hilfsmittel zur Verfügung. (LM) (Fidesdienst, 06/02/2008 - 32 Zeilen, 316 Worte)


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