AFRIKA/KENIA - „Die Worte des Heiligen Vaters erreichen uns in einem sehr schwierigen Moment: doch wir haben die Hoffnung auf Frieden und Versöhnung noch nicht aufgeben“, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke

Montag, 4 Februar 2008

Nairobi (Fidesdienst) - „Der Appell des Heiligen Vaters und sein Wunsch im Hinblick auf die Rückkehr des Friedens in Kenia wurde auch von der einheimischen Presse zur Kenntnis genommen: einige Zeitungen berichteten sogar auf der Titelseite davon“, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Kenia und Consolata Missionar, P. Eugenio Ferrari. Beim Angelusgebet am Sonntag, den 3. Februar, hatte Papst Benedikt XVI. die Gläubigen aufgerufen, sich den Brüdern und Schwestern in Kenia im „Gebet für Frieden, Gerechtigkeit und Hoffnung in ihrem Land“ anzuschließen. „Ich versichere alle meiner Nähe“, so der Papst, „und wünsche mir, dass die gegenwärtigen Vermittlungsbemühungen bald zu einem Erfolg führen mögen und dank des guten Willens und der Zusammenarbeit aller eine rasche Lösung des Konflikts herbeiführen, der bereits zu viele Opfer gefordert hat.“
„Die Worte des Heiligen Vaters erreichen uns in einem schwierigen Moment: doch wir haben die Hoffnung auf Frieden und Versöhnung noch nicht aufgegeben. Denn hier in Nairobi hat sich die Situation etwas beruhigt. In anderen Teilen des Landes, und insbesondere im Rift Valley, gehen die Unruhen jedoch weiter“, so P. Ferrari. In Westkenia waren bei Unruhen zwischen Kisi und Kalenjin im Distrikt Nyanmira weitere Menschen ums Leben gekommen, so dass die Zahl der Toten allein in den vergangenen drei Tagen auf 70 anstieg.
„auch dort wo die Unruhen beendet wurden oder wo es keine gab herrscht jedoch heute ein angespanntes Verhältnis zwischen den verschiedenen Volksstämmen. In Nairobi zum Beispiel vermieten Kikuyu ihre Wohnungen nicht mehr an Angehörige eines anderen Stammes. Es werden unsichtbare Mauern zwischen den Menschen hochzogen: Misstrauen gewinnt dabei die Oberhand. Da reicht es aus, dass ein Abgeordneter in einen Verkehrsunfall verwickelt wird und man annimmt, dass es sich um ein Attentat handelt, damit die Unruhen wieder beginnen. Wir müssen deshalb versuchen, unter den Menschen und Gemeinschaften wieder gegenseitiges Vertrauen herzustellen“.
Unterdessen trafen sich Vertreter der Opposition und der Regierung am 4. Februar zu weiteren Gesprächen auf der Suche nach einer Lösung der Krise. Als Mittler nimmt der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Annan an den Verhandlungen teil. „Annan leistet ausgezeichnete Arbeit. Er erinnerte den Präsidenten und den Oppositionsführer an deren Verantwortung und dies war ausschlaggebend dafür, dass diese sich wieder an einen Verhandlungstisch setzten“, so der italienische Missionar.
Die Verhandlungen gestalten sich indes nicht einfach: der ehemaliger Berater von Nelson Mandela, Ciryl Ramaphosa, gab bekannt, er werde sich zusammen mit Annan an den Vermittlungsbemühungen beteiligen. Ramaphosa ist in ganz Afrika für seinen entscheidenden Beitrag bei der friedlichen Überwindung der Apartheid in Südafrika bekannt und wird dafür geschätzt. (LM) (Fidesdienst, 04/02/2008 - 38 Zeilen, 444 Worte)


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