AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Augenzeugenbericht eines Missionars zum Erdbeben in der Region der Großen Seen

Montag, 4 Februar 2008

Bukavu (Fidesdienst) - „Die größte Erschütterung, die auch am längsten dauerte (rund 30 Sekunden) und sehr beängstigend war, war die erste, doch es gab auch eine ganze Reihe von Nachbeben: zwischen 12.30 Uhr und 13.00 Uhr hat am 3. Februar die Erde mindestens viermal gebebt, bei den letzten beiden sind wir wieder aufgesprungen, mit dem Blick zur Tür… doch da war es auch schon wieder vorbei“, so der Augenzeugenbericht von P. Antonio Trettel, der als Xaverianer Missionar in Bukavu, im Südkivu, im Osten der Demokratischen Republik Kongo tätig ist, wo es, wie im benachbarten Ruanda ein starkes Erdbeben (des 6. Grades auf der Richterskala) die Erde erschütterte.
Wie der Missionar bestätigt, wurden die Einrichtungen der Xaverianer Missionare nicht beschädigt, doch in der Stadt waren die Folgen des Erdbebens schlimmer: es gab materielle Schäden und auch Tote. Beim Einsturz einer Kirche in Tabare wurden zwei Tote aus den Trümmern geborgen.
P. Trettel erklärt: „Ich habe die Fotos gesehen, die P. Emilio ofm von der Kirche in Nyantende gemacht hat, wo sich zahlreiche Menschen aufhielten, und die nun zwei große Risse in der Wand hat…Gott sei Dank fielen die Stein alle nach außen! Es gab hier nicht einen einzigen Verletzten! Im Priesterkolleg Alfagiri sind zwei Dächer seitlich eingebrochen, aber auch hier scheint es keinen Verletzten zu geben, wohl weil es Sonntag war. In Nyahuera ist mindestens ein Wohnhaus eingestürzt, aber wir wissen noch nicht, wie viele Verletzte es dort gab. Auch auf dem gut besuchte Markt in Nyahuera starben mindestens 3 oder 4 Menschen, viele wurden verletzt.“
Nach Angaben von Experten handelt es sich bei dem Erdbeben um die Auswirkungen der Erdverschiebung des Rift Valley, das auch dieses Gebiet durchquert. Auch P. Trettel schließt aus, dass es sich um die Tätigkeit der Vulkane in Goma handelt, denn „in Goma war die Lage ruhig, dort hat man nichts gemerkt“.
Der Missionar fügt jedoch hinzu, dass es im Kivu eine weitere Gefahr aus der Natur gibt: „Das Metangas unter dem Kivu-See ist eine wahre Zeitbombe, doch für dieses tragische Erdbeben ist es wohl nicht verantwortlich“.
Nach offiziellen Angaben kamen bei dem Erdbeben mindestens 40 Menschen ums Leben (davon 34 in Ruanda), rund 400 wurden verletzt. Hunderte Menschen wurden obdachlos. (LM) (Fidesdienst, 04/02/2008 - 30 Zeilen, 375 Worte)


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