AMERIKA/KOLUMBIEN - Vollversammlung der Bischöfe „zur Rolle der Frau in Kirche und Gesellschaft“. Erzbischof Castro Quiroga: „Die Frau muss sich wieder entschieden für das Leben, die Familie, die Ehe und die Mutterschaft einsetzen“.

Dienstag, 29 Januar 2008

Bogotà (Fidesdienst) - „Die Welt erwartet sich von den Christinnen, dass sie mit dem Mut, den ihr der Heilige Geist schenkt, die Kühnheit des Apostels besitzt und Jüngerin und Missionarin Jesu Christi ist; dass sie entschieden für das Leben, die Familie, die Ehe und die Mutterschaft eintritt - die von der feministischen Bewegung der 70er Jahre verleugnet wurden, da man sie fälschlicher Weise als Hindernis für die wahre Berufung der Frau betrachtete. Sie sollen deshalb auch in Zukunft zeigen, dass sie kreative Friedenstifterinnen sind, damit sie den Frauen dabei helfen, aus einer nie da gewesenen Situation herauszufinden.“, so der Vorsitzende der Kolumbianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Luis Augusto Castro Quiroga von Tunja, bei der Eröffnung der Vollversammlung der Bischöfe, in deren Mittelpunkt die Rolle der Frau in Kirche und Gesellschaft steht. (vgl. Fidesdienst vom 24. Januar 2008).
Wie der Vorsitzende der kolumbianischen Bischöfe betont, „haben Frauen Ausgrenzung erfahren, indem man sie ganz einfach zu einem Ersatz für den Mann machte und dabei systematisch unterbewertete oder sogar als beschlussunfähig betrachtete, wenn es um gemeinschaftliche Belange ging“. Dies habe dazu geführt, dass die Frau rebellierte, um ihre wahren Werte in der Gesellschaft zu schützen. Trotzdem sei die so genannte feministische Bewegung sich nicht in allen Fragen einig gewesen. Nach Ansicht von Erzbischof Castro Quiroga gibt es einen „Feminismus, der sich von der christlichen Vision entfernt und sich auf Geschlechterfragen und rein biologische Angelegenheiten beschränkt“. Es gebe jedoch auch einen „christlichen Feminismus“, der sich „um die Würde der Frau in allen Bereichen auf der Grundlage der Wahrheiten des Evangeliums bemüht. Dieser Feminismus ist eine Ode an das Leben und die Hoffnung, die im Herzen jeder gläubigen Frau wohnen“.
In diesem Sinn appellieren die Bischöfe an alle Frauen, und bitten sie darum „Jesus Christus mit dem eigenen Leben, mit ihren Handeln und ihren Worten, zu verkünden und dabei jene besondere weibliche Intuition einzubringen, was das Evangelium anbelangt, die auch den weisesten Männern oft fehlt“.
In einer Eröffnungsansprache erinnert der Vorsitzende der Bischofskonferenz auch an die „missverständliche Kampagne des Ministeriums für Zivilschutz und das Verhalten verschiedener Nichtregierungsorganisationen, die sich sehr für das Wohl der der Frauen einsetzen, was wohl wichtig ist, sich dabei aber zum Beispiel die Freude über die Geburt eines Kindes völlig außer Acht lassen“. Der Erzbischof von Tunja vertritt die Ansicht, dass „Kampagnen, die das Recht der Frau auf das Bestimmen über den eigenen Körper in den Mittelpunkt stellen, und dabei ganz einfach jedes Geschöpf, das sie in ihrem Schoß tragen, eliminieren, und nicht berücksichtigen, dass dieses Geschöpf nicht Teil dieses Körpers ist, obschon er es vorübergehend beherbergt“.
In seiner Begrüßungsansprache erinnerte der Bischof auch an die bevorstehende Feier des hundertjährigen Jubiläums der Bischofskonferenz und dankte für die im Laufe der vergangnen hundert Jahre geleistete Arbeit. Abschließend forderte er alle auf, sich für die Lösung der Probleme des Landes einzusetzen. (RG) (Fidesdienst, 29/01/2008 - 41 Zeilen, 495 Worte)


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