ASIEN/INDIEN - Christen werden in Indien Opfer grundloser Gewalt: Erzbischof von Cuttack-Bhubaneswar im Unionsstaat Orissa fordert Frieden, Sicherheit und Freiheit

Dienstag, 29 Januar 2008

Bhubaneswar (Fidesdienst) - „Die Situation der Christen in Orissa ist sehr schwierig“, so Erzbischof Raphael Cheenath von Cuttack-Bhubaneswar im ostindischen Unionsstaat Orissa nach den Anschlägen auf kirchliche Einrichtungen, Kirchen, Klöster und Schulen im vergangenen Monat (vgl. Fidesdienst vom 21. Januar 2008). „Zu ähnlichen Übergriffen könnten auch in anderen Teilen des Staates oder in anderen Regionen Indiens kommen“, so der Erzbischof und Steyler Missionar.
In der katholische Gemeinde der Erzdiözese ist die Angst besonders groß: „Nach den grundlosen Übergriffen haben wir bei den Behörden Protest eingelegt. Wir unsererseits beten und fasten. Wir haben einen Bericht verfasst und ihn bei den zivilen Behörden des Staates und der indischen Zentralregierung eingereicht. Doch die Christen in ganz Indien müssen gemeinsam gegen diese Gewalt vorgehen“.
Wie Bischof Cheenath betont hat sich die Situation zugespitzt, da seit den Episoden der Gewalt Ende Dezember „bis heute, am 28. Januar, weder die Caritas noch anderer Nichtregierungsorganisationen Zugang zu den betroffenen Orten erhielten um die Schäden zu dokumentieren und mit den Menschen zu sprechen oder den Obdachlosen zu helfen, deren Hab und Gut zerstört wurde“. Die Christen leiden also auch unter dem Mangel an Hilfe und fühlen sich zusätzlich allein gelassen.
Der Erzbischof betont, dass die „meisten Hindus Sympathie und Solidarität unter Beweis stellen und selbst Gewalt und Zerstörung ablehnen. Doch die radikalen Gruppen, die eine antichristliche Kampagne unterstützen sind mächtig und haben die Mittel um Menschen zu manipulieren. Auf diese Weise wird die Zahl der Hindus, die mit uns sympathisieren rasch zurückgehen“. Christliche Gemeinden sind dazu eingeladen, auf die Provokation nicht mit Gewalt zu reagieren, damit es nicht zu einer unendlichen Spirale des Hasses und der Rache kommt.
Im Gespräch mit dem Fidesdienst erläutert Bischof Cheenath die Forderungen an die Regierung: „Wir fordern Frieden, Sicherheit, Freiheit und Gleichberechtigung aller Bürger. Und heute auch eine angemessene Wiedergutmachung der Schäden“.
Die Gläubigen im indischen Unionsstaat Orissa appellieren an Katholiken in aller Welt: „Wir bitten alle Christen um Unterstützung durch das Gebet und um Hilfe beim Wiederaufbau unserer zerstörten Kirchen und Häuser“. (PA) (Fidesdienst, 29/01/2008 - 33 Zeilen, 349 Worte)


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