AFRIKA/SÜDAFRIKA - Mit der wachsenden Stromnachfrage kommt es auch öfter zu „Black-outs“, von denen in den Ländern des südlichen Afrika Millionen von Menschen betroffen sind

Mittwoch, 23 Januar 2008

Johannesburg (Fidesdienst) - Die Unterbrechungen bei der Stromversorgung, zu denen es in den Ländern des südlichen Afrika immer wieder kommt, haben schwerwiegende Folgen. Am meisten betroffen ist Simbabwe, wo die Menschen bereits unter der durch die Regierungspolitik bedingten Wirtschaftskrise leiden. Die bereits eingeschränkte Industrieproduktion wurde innerhalb von vier Tagen zweimal lahm gelegt. Betroffen war auch der Eisenbahn- und Straßenverkehr.
Simbabwe importiert 40% des Stroms aus den Nachbarländen kann jedoch die laufenden Rechnungen dafür nicht bezahlen. Die Geldreserven des Lands sind aufgebraucht und es besteht Lebensmittel- und Treibstoffknappheit. Auch die heftigen Regenfälle verschiedenen Ländern Südostafrikas haben zu einer Zuspitzung der Lage geführt.
Auch in Sambia gab es eine Reihe von „Black-outs“, die zu einer Lähmung des Landes führten und auch das Funktionieren der Kupfer- und Kobaltbergwerke beeinträchtigten. Hunderte Minenarbeiter wurden in den drei Kupferminen des Landes eine Nacht lang eingeschlossen und konnten erst befreit werden, als die Versorgung mit Strom aus der Demokratischen Republik Kongo wieder hergestellt wurde.
Die wachsende Stromnachfrage der Vergangenen Jahre führte dazu, das Sambia, das sich zuvor mit seinen Wasserkraftwerken selbst versorgte, heute elektrischen Strom importieren muss. China, das selbst an den Bergwerken im Land beteiligt ist, will Sambia dabei helfen, die eigenen Kapazitäten bis zum Jahr 2010 auf 4.500 Megawatt aufzustocken.
Sowohl in Simbabwe als auch in Sambia wurden sind die Gründe für die Unterbrechung der Stromversorgung noch nicht geklärt, doch sie stellen nach Ansicht von Experten die Unzuverlässigkeit des Elektrizitätssystems der Länder des südlichen Afrika unter Beweis, umso mehr, als es auch in Südafrika, dem Wirtschaftsgiganten der Region, zu massiven Unterbrechungen der Stromversorgung kam: in Kapstadt waren rund 900 Touristen mehrere Stunden lang in der Seilbahn zum berühmten „Table Mountain“ festgehalten. Schwierigkeiten der südafrikanischen Stromversorgungsindustrie wirkten sich auch negativ auf die Nachbarländer aus, die den Strom importieren, vor allem Botswana und Swaziland. Swaziland importiert 80% des Stroms aus Südafrika und musste zusätzliche Elektrizität aus Mosambik importieren. (LM) (Fidesdienst, 23/01/2008 - 30 Zeilen, 333 Worte)


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