EUROPA/GROSSBRITANNIEN - In vielen afrikanischen Staaten fehlt medizinisches Personal: Ärzte und Krankenpfleger wandern in reichere Länder ab

Dienstag, 22 Januar 2008

Rom (Fidesdienst) - Wie aus einer Untersuchung des „Center for Global Development“ in Washington hervorgeht, gibt es in mehrere afrikanischen Staaten inzwischen mehr Ärzte und Krankenpfleger, die in reicher Länder abwandern, als solche die im eigenen Land bleiben-
Sorge bereitet die Situation insbesondere in Ländern wie Mosambik (75% der Ärzte arbeiten im Ausland) und Angola (70%): es gibt mehr Ärzte aus diesen Ländern in einem einzigen anderen Land, als im Herkunftsland. Auf jeden Arzt, der seinen Beruf in Nigeria ausübt, kommen zwei, die im Ausland tätig sind.
Bei der Untersuchung wurden Daten aus den Jahren 1999 bis 2001 mit den Daten in neuen Gastländern verglichen: Großbritannien, Vereinigte Staaten, Frankreich, Kanada, Australien, Portugal, Spanien, Belgien und Südafrika. Die Autoren weisen darauf hin, dass die Abwanderung vor allem mit Bürgerkriegen, politischer Instabilität und wirtschaftlicher Stagnation zusammenhängt. In Angola, Kongo, Guinea-Bissau, Liberia, Mosambik, Ruanda und Sierra Leone herrschte viele Jahre lang Bürgerkrieg, weshalb bis zum Jahr 2000 insgesamt 40% der einheimischen Ärzte auswanderten. In Kenia und Simbabwe gab es politische und wirtschaftliche Schwierigkeiten, was ebenfalls zur Abwanderung von ungefähr der Hälfte der einheimischen Ärzte führte.
Etwas besser sieht es in Ländern aus in denen mehr Wohlstand und Stabilität gewährleistet ist, wie zum Beispiel Botswana, wo die meisten Ärzte im Land blieben. Unter den Ländern, die zu den bevorzugten Auswanderungsländern der afrikanischen Ärzte gehören, gibt es nur in Großbritannien ein Gesetz, dass aktive Abwerbung von Ärzten aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara verhindern soll. Trotzdem arbeiteten nach offiziellen Angaben im vergangenen Jahr insgesamt 17.620 Ärzte und Krankenpfleger in Großbritannien. (AP) (Fidesdienst, 22/01/2008 - Zeilen, Worte)


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