AFRIKA/KENIA - Nach weiteren Unruhen spitzt sich die Lage der Vertriebenen zu, das Land wartet auf das Kommen von Kofi Annan

Dienstag, 22 Januar 2008

Nairobi (Fidesdienst) - Während man in Kenia auf das Kommen des ehemaligen UNO-Generalsekretärs Kofi Annan wartet, der mit der Vermittlung in der kenianischen Krise beauftragt ist, kommt es zu weiteren Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern des Oppositionsführers Raila Odinga und der Polizei. In bei den jüngsten Unruhen starben mindestens 6 Menschen im Rift Valley im Westen des Landes.
In Nairobi gingen die Ordnungskräfte mit Tränengas gegen die Teilnehmer einer von den Anhängern Präsidenten Mwai Kibaki veranstaltete Demonstration vor. Dieser hatte unterdessen alle öffentlichen Kundgebungen verboten, was auch für seine eigenen Anhänger gilt.
Neben Annan soll auch der ugandische Präsident Yoweri Museveni zu Vermittlungsgesprächen in Kenia erwartet. In Uganda sind tausende kenianische Flüchtlinge untergebracht, die vor der Gewalt der vergangenen Tage flohen. Außerdem leidet das Land unter der Blockade des kenianischen Hafens in Mombasa (vgl. Fidesdienst vom 9. Januar 2008). Auch die Afrikanische Union versucht weiterhin in der kenianischen Krise zu vermitteln, nachdem der erste Vermittlungsversuch des amtierenden Vorsitzenden und ghanaischen Staatschefs John Kufuor gescheitert war. Der Rat für Frieden und Sicherheit der Afrikanischen Union verurteilte unterdessen die Menschenrechtsverstöße zu denen es in den vergangenen Wochen in Kenia kam und fordert diesbezüglich umfassende Ermittlungen.
Bei der Gewalt kamen bisher bereits über 700 Menschen ums Leben und 250.000 Menschen waren zur Flucht gezwungen. Besonders betroffen sind folgende Städte und Verwaltungsdistrikte: Nairobi Province - Kibera, Kawangware, Dandora, Mathare, Korogocho, Dagoretti; Nyanza Province - Kisumu und Umgebung, Migori , Kisii e Nyando; Western Province - Busia, Butere-Mumias, Bungoma und Webuye; Rift Valley Province - Nakuru, Eldoret, Narok, Kericho, Sotik, Kuresoi, Burnt Forest, Trans Nzoia und West Pokot; Coast Province - Mombasa, Mtongwe, Changamwe; Eastern Province - Meru und Nkubu; North Eastern Province - Mandera Rhamu. Die meisten Flüchtlinge sind in Kirchen, Schulen und Polizeikommissariaten oder in Einkaufszentren untergebracht.
Die einheimischen Caritaszentralen versuchen in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Partnerorganisationen vor Ort und mit Unterstützung internationaler Organisationen den Menschen in Not zu helfen. Es wird zunächst auch die Situation vor Ort beobachtet, damit Hilfsprogramme für Binnenflüchtlinge im ganzen Land auf den Weg gebracht werden können. (LM) (Fidesdienst, 22/01/2008 - 33 Zeilen, 357 Worte)


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