ASIEN/KAMBODSCHA - Erstmals seit der Zeit der Roten Khmer wurde in Phnom Phen eine neue katholische Kirche eingeweiht: Besuch von Kardinal Martino

Montag, 14 Januar 2008

Phnom Penh (Fidesdienst) - Große Freude herrscht im Apostolischen Vikariat Phnom Penh anlässlich eines historischen Ereignisses: die katholische Glaubensgemeinschaft feierte die Eröffnung einer neuen Kirche, die dem Kinde Jesu gewidmet ist. Es handelt sich um die erste Einweihung einer neuen Kirche in der Hauptstadt seit der Machtübernahme der Roten Khmer. Zu dem feierlichen Anlass besuchte der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Kardinal Renato Raffaele Martino, das Land, der dem Einweihungsgottesdienst vorstand, an dem Auch der Apostolische Nuntius Salvatore Pennacchio, der Apostolische Vikar von Phnom Penh, Bischof Emile Destombes, und mehrere kambodschanische Bischöfe, sowie zahlreiche Priester und Ordensleute und viele Laien teilnahmen.
Am Rande der Eröffnung der neuen Kirche erläuterte Kardinal Martino in einem Vortrag vor rund 150 Zuhörern auch das Kompendium der Soziallehre der Katholischen Kirche. Der Kardinal betonte einige grundlegende Prinzipien der kirchlichen Soziallehre: die menschliche Person, das Gemeinwohl, die Subsidiarität und die Solidarität.
Im Rahmen seines Besuchs traf Kardinal Martino auch den kambodschanischen Minister für Kult und Religion und den buddhistischen Patriarchen von Kambodscha, der im Gespräch mit dem Vatikanvertretern an die von Papst Johannes Paul II. hinterlassene Botschaft des Friedens und des Dialogs erinnerte.
Im Verlauf seines Aufenthalts besuchte der Präsident des Rates für Gerechtigkeit und Frieden, zahlreiche katholische Einrichtungen, die sich Kranken und Notleidenden widmen, wie zum Beispiel das Kinderkrankenhaus in Takeo, das vom römischen Kinderkrankenhaus „Bambin Gesù“ unterstützt wird: die Klinik der Schwestern des heiligen Vinzenz von Paul; das Waisenheim der Missionarinnen von der Nächstenliebe; das Projekt für Aidskranke der Maryknoll-Missionare; die Hilfseinrichtungen von Caritas Kambodscha; das neue Haus des Friedens der Dienerinnen vom Unbefleckten Herzen Jesu in Kompong Thom.
Der Besuch ging mit einer Wallfahrt zur Gedenkstätte der kambodschanischen Märtyrer in Tang Kauk zu Ende, wo auch der erste kambodschanische Bischof begraben ist, der 1977 vom Pol Pot-Regime ermordet wurde. Der Kardinal forderte die Katholiken in Kambodscha (rund 15.000 Gläubige) auf, das Werk dieses Bischofs fortzusetzen: sie sollen den Glauben, die Hoffnung und die Liebe leben und vom Evangelium Christi Zeugnis ablegen, indem sie sich in den Dienst der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen stellen. (PA) (Fidesdienst, 14/01/2008 - 33 Zeilen, 362 Worte)


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