ASIEN/VIETNAM - Kirche bittet um Rückgabe des Gebäudes der Apostolischen Delegation: Kundgebungen und Gebetstreffen in Hanoi

Mittwoch, 9 Januar 2008

Hanoi (Fidesdienst) - „Liebe Brüder und Schwestern, nach langen Jahren, ist die Tätigkeit der Erzdiözese eingeschränkt, da es an materiellen Infrastrukturen fehlt (…) Aus diesem Grund bat die Erzdiözese und die Bischofskonferenz wiederholt um die Rückgabe des Gebäudes der Apostolischen Delegation, damit der Kirche die notwendigen Mittel für ein Mindestmaß an religiöser Aktivität besitzt (…). Aus diesem Grund bitte ich euch um das aktive Gebet dafür, dass diese Kultstätte bald respektiert wird und damit den legitimen Forderungen der Erzdiözese und der Bischofskonferenz Folge geleistet wird“, schrieb Erzbischof Joseph Ngo Quiang Kiet von Hanoi im Dezember in einem offenen Brief an die Priester, Ordensleute und Laien des Bistums.
Das Schreiben führte zu einer Reihe von Gebetsveranstaltungen und friedlichen Protestkundgebungen: seit Wochen versammeln sich immer wieder zahlreiche Gläubige vor dem Gebäude der Apostolischen Delegation, das bei der Machtübernahme des kommunistischen Regimes vor 50 Jahren verstaatlicht wurde. Gegenwärtig wird das Gebäude für öffentliche und private Zwecke genutzt.
Seit langem bittet die katholische Kirche um die Rückerstattung des Gebäudes, doch seit Jahren hat sich an der Situation nichts geändert. Die Nachricht von einer möglichen Demolierung des Gebäudes zum Bau eines Einkaufszentrums und einer Bank ließ die katholische Gemeinde in Hanoi hellhörig werden. In seinem Schreiben erinnert der Erzbischof von Hanoi an die wachsenden pastoralen Bedürfnisse der Ortskirche, deren Gläubige sich zum Teil auf den Straßen versammeln, weil keine Räumlichkeiten zur Verfügung stehen. Bischof Joseph Ngo Quiiang Kiet erinnert daran, dass in seiner Bischöflichen Residenz derzeit auch die Räumlichkeiten der Bischofskonferenz untergebracht sind. „Wir bitten darum, dass die religiöse Tätigkeit erleichtert wird und wir damit zum Aufbau einer besseren Gesellschaft beitragen können“, so der Erzbischof.
Die Erzdiözese Hanoi verfügt auch über die notwendigen Dokumente, die bestätigen, dass sich das Gebäude seit 1933 im Besitz des Erzbistums befindet. Die katholische Gemeinde hat nach den jüngsten Ereignissen bei den zuständigen Behörden eine neue Petition eingereicht. Am 30. Dezember fand unterdessen ein Treffen zwischen dem vietnamesischen Premierminister Nguyen Tan Dung und Bischof Joseph Ngo Quang Kiet statt. Die beiden sprachen rund 15 Minuten miteinander und im Anschluss an das Gespräch zeigten sich die Katholiken optimistisch.
Ähnliche Verhältnisse gelten für viele andere katholische Grundstücke und Einrichtungen im ganzen Land, die von der kommunistischen Regierung beschlagnahmt wurden. In der Redemptoristen-Pfarrei Thai Ha, baten die Gläubigen im Rahmen einer friedlichen Kundgebung um die Rückgabe eines Grundstücks der Pfarrei, auf dem sich staatliche Einrichtungen und private Fabrikgebäude befinden. (PA) (Fidesdienst, 09/01/2007 - 36 Zeilen, 407 Worte)


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