AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Botschaft der Bischöfe zur Eröffnung der Friedenskonferenz in Goma: „Nein zur Aufspaltung des Kongo, Ja zur Achtung des Volkswillens“

Dienstag, 8 Januar 2008

Kinshasa (Fidesdienst) - Damit die Krise im Osten der Demokratischen Republik Kongo überwunden werden kann, muss man grundlegende Probleme „in all ihren Dimensionen: unter humanitären, besitzrechtlichen, historischen, wirtschaftlichen, politischen, ethnischen und juridischen Aspekten“ lösen, so die kongolesischen Bischöfe in einem gemeinsamen Dokument zur Eröffnung der Friedenskonferenz von Goma, das dem Fidesdienst vorliegt.
Die Konferenz wurde am 6. Januar in Goma, der Hauptstadt des Nordkivu, eröffnet. Es nehmen unter anderem Delegierte der verschiedenen bewaffneten Gruppen teil, darunter auch der Nationalkongress für den Schutz des Volkes des aufständischen Generals Laurent Nkunda, der erst im vergangenen Monat für eine schwere Niederlage der kongolesischen Streitkräfte sorgte (vgl. Fidesdienst vom 17/12/2007)
Die Bischöfe schlagen einige Richtlinien für das Handeln der Konferenzteilnehmer vor. An erster Stelle soll „die Ideologie der Balkanisierung durch die Schaffung von Zwergstaaten abgelehnt werden“. „Die territoriale Integrität, die Unantastbarkeit der Grenzen und die nationale Einheit der demokratischen Republik Kongo sind nicht verhandelbar“, betonen die Bischöfe. Die Bischofskonferenz weist dabei auch darauf hin, dass die „Verfassung der Demokratischen Republik Kongo das Nationalitätenproblem gelöst hat“ und dass „der Krieg als Mittel zur Lösung von Konflikten unter den Einwohnern nutzlos ist und deshalb absolut verurteilt werden muss.“ „Der Krieg ist Zeichen der völligen Missachtung des Menschenlebens und darf nicht gerechtfertigt werden“, so die Bischöfe.
In diesem Zusammenhang fordern die Kirchenvertreter auch, dass der Wille der kongolesischen Bevölkerung berücksichtigt wird. „Durch Wahlen mit tätiger Unterstützung der internationalen Staatengemeinschaft hat sich unser Volk demokratische Institutionen gegeben. Es wäre nicht akzeptabel, wenn die Konferenz von Goma dieses Institutionen erneut infrage stellen würde oder dies ein Ort, wäre, an dem man die Macht außerhalb der von der Verfassung vorgesehenen Mechanismen neu aufteilt. Dadurch würde man die Gewalt als Art und Weise der Machtübernahme fest installieren und die politische Walt in gewisser Weise institutionalisieren.“, warnen die Bischöfe.
„Die Konferenz von Goma soll ein Ort des Dialogs zwischen den Einwohnern der Demokratischen Republik Kongo sein“, wünscht sich die Bischofskonferenz.
Trotz des 2003 unterzeichneten Friedensabkommens herrscht im Osten der Demokratischen Republik Kongo und insbesondere im Nord- und Südkivu immer noch Instabilität. Es agieren hier weiterhin bewaffnete Gruppen, die bisher noch nicht in die Streitkräfte integriert wurden. Unter den Gründen für diese Situation nennen die Bischöfe die Rolle einiger Politiker, die „bereit sind, ihr Land für Geld zu verkaufen“. Dabei würden die Ressourcen des Landes zusammen mit multinationalen Unternehmen skrupellos ausgebeutet, wobei es insbesondere auch zum Verkauf von Waffen im Tausch gegen Botenschätze komme und man die Anführer der bewaffneten Gruppen dazu anrege, diesen Schrecken fortzuführen.
Bei der Suche nach einer Lösung des Konflikts fordern die Bischöfe die Teilnehmer dazu auf, sich nach den Ursprüngen der Gewalt zu befragen: wer versorgt die Milizen mit Waffen? Welche Forderungen werden von den verschiedenen Seiten angeführt?
Abschließend bekräftigen die Bischöfe das weitere Engagement der Kirche im Bemühen um Versöhnung und Wiederherstellung von Gemeinschaft. (LM) (Fidesdienst, 08/01/2007 - 48 Zeilen, 493 Worte)


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