AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Am 22. Dezember beginnt die Entwaffnung der Milizen in Cote d’Ivoire

Dienstag, 18 Dezember 2007

Abidjan (Fidesdienst) - Am 22. Dezember beginnt die seit langem erwartete Entwaffnung und Demobilisierung (DDR - Desarmement, Démobilisation et Reinsertion“) der Milizen in Cote d’Ivoire (Elfenbeinküste). Dies gab der Oberbefehlshaber der ivorischen Streitkräfte, Philippe Mangou, am Rande eines Treffens der Militärbefehlshaber und der im Nordwesten des Landes agierenden Rebellen bekannt. Auf der Grundlage der Vereinbarungen von Ouadougou (vgl. Fidesdienst vom 5. März und vom 20. November 2007) sollen die Rebellen in die regulären Streitkräfte integriert werden.
„Wir haben in einem Geist der Brüderlichkeit gehandelt“, so General Mangou. „Die Soldaten beider Parteien sind auf dem Weg zum Frieden den Politikern vielleicht einen Schritt voraus“, so Beobachter aus Kreisen der Ortskirche im Gespräch mit dem Fidesdienst. „An den Kontrollposten sind bereits gemischte Patrouillen stationiert, in denen reguläre Soldaten und ehemalige Rebellen problemlos zusammenarbeiten. Wenn man sie darauf anspricht, dann erklären sie, dass die Soldaten beider Seiten den Frieden wünschen“.
Am 22. Dezember sollen die ehemaligen Rebellen in speziellen Sammelcamps ihre Waffen abgeben: von dort aus wird auch ihre Eingliederung in die Reihen der regulären Streitkräfte oder in die Zivilgesellschaft koordiniert.
„Der 22. Dezember ist ein Datum, das zwischen dem muslimischen Tabasik-Fest und dem christlichen Weihnachten liegt. Das Datum wurde vielleicht sogar ausgewählt, weil es die Rückkehr des Landes zu Frieden und Einheit symbolisieren soll“, so die Beobachter. „Auch im Fernsehen gibt es keine Stimmen mehr, die die Gemüter anheizen. Gegenwärtig hebt man vielmehr die Fortschritte auf dem Weg des Friedens hervor und dies ist eine tatsächliche Wende“, so die Beobachter weiter.
„Der Weg zum dauerhaften Frieden ist jedoch noch lang und die Menschen müssen ermutigt werden, damit sie wieder Vertrauen fassen. Staatspräsident Gbagbo und der Premierminister Guillaume Soro, der ehemalige Rebellenanführer, wollen das Land aus der Krise herausführen und so vervielfachen sich die Gesten der Entspannung. Der Besuch des Staatsoberhaupts im äußersten Norden des Landes war zum Beispiel ein voller Erfolg sowohl bei der Bevölkerung als auch in den Medien. Nun erwartet man den Präsidenten auch in Man, im Westen des Landes, womit er die Rückkehr der Region in eine geeinte Nation besiegeln soll. Wir sind also, wenn auch mit einigen Vorbehalten zuversichtlich, was die Zukunft Cote d’Ivoires anbelangt“, so die Beobachter. (LM) (Fidesdienst, 18/12/2007 - 31 Zeilen, 369 Worte)


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