VATIKAN - Papst Benedikt XVI. empfängt die Postulatoren der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsverfahren in Audienz: „Wenn die heiligen mit ihrer geistlichen Dynamik und ihrer historischen Realität richtig vorgestellt werden, dann tragen sie dazu bei, das Wort Gottes und die Sendung der Kirche glaubhafter und anziehender zu machen“

Dienstag, 18 Dezember 2007

Vatikanstadt (Fidesdienst) - „In den vergangenen Jahrzehnten ist das religiöse und kulturelle Interesse an christlichen Heiligen gestiegen, die das wahre Gesicht der Kirche, der Braut Christi ‚ohne Makel und Falten’ zeigen. Wenn die heiligen mit ihrer geistlichen Dynamik und ihrer historischen Realität richtig vorgestellt werden, dann tragen sie dazu bei, das Wort Gottes und die Sendung der Kirche glaubhafter und anziehender zu machen“, so Papst Benedikt XVI. in seiner Ansprache an die so genannten Postulatoren der der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsverfahren, die er am 17. Dezember in Audienz empfing. Der Papst betonte, dass der Umgang mit Heiligen „wahrem geistlichem Wiedererwachen, dauerhaften Bekehrungen und einer Blüte neuer Heiligen, den Weg ebnet“. „Heilige bringen in der Regel neue Heilige hervor und die Nähe zu ihrer Person oder auch nur zu ihren Spuren ist stets wohltuend: sie reinigt und erhebt die Gedanken, öffnet das Herz für die Gott und die Mitmenschen. Die Heiligkeit sät Freude und Hoffnung aus und antwortet auf den Durst, den die Menschen auch heute verspüren“.
Im Hinblick auf die Wichtigkeit der Tätigkeit derer, die an den Selig- und Heiligsprechungsverfahren beteiligt sind, betonte der Papst, dass sie, unabhängig von ihrer genauen Rolle, „strikt der Wahrheit verpflichtet sind …Von Grundlegender Bedeutung ist deshalb die Arbeit der Postulatoren, sowohl auf Bistumsebene als auch beim Heiligen Stuhl; …Bei den Postulatoren sind professionelle Kompetenz, Erkenntnisfähigkeit und Ehrlichkeit gefordert, wenn es darum geht, die Diözesanbischöfe bei der Durchführung vollständiger, objektiver und gültiger Untersuchungen, sowohl unter formellen als auch unter inhaltlichen Gesichtpunkten zu unterstützen. Nicht weniger delikat und wichtig ist ihre unterstützende Tätigkeit auch für die Kongregation der Selig- und Heiligsprechungsverfahren bei der Wahrheitsfindung in der Phase der „Positiones““.
In seiner Ansprache erinnerte Papst Benedikt XVI. auch daran, dass fast 25 Jahre vergangen sind, seit der Veröffentlichung der apostolischen Konstitution „Divinus perfectionis Magister“, mit der Papst Johannes Paul II. die Selig- und Heiligsprechungsverfahren revisionierte „und gleichsam die interne Struktur der Kongregation neu gestaltete, damit diese den Anforderungen der Wissenschaftler und den Wünschen der Hirten entsprachen“, wobei mehr Flexibilität bei den Verfahren gegeben sein sollte, die Untersuchungen jedoch weiterhin solide bleiben sollte. Durch Selig- und Heiligsprechungsverfahren danke die Kirche Gott für das Geschenk seiner Kinder, die hochherzig auf die göttliche Gnade antworteten… Gleichsam stellt sie diese leuchtenden Vorbilder allen Gläubigen zur Nachahmung vor, die durch die Taufe zur Heiligkeit berufen sind, die das in jedem Stadium des Lebens vorgegebene Ziel ist.“
Wenn sie den Blick auf die vielen Brüder und Schwestern in allen Epochen richten, „dann sind die kirchlichen Gemeinschaften dazu geneigt, zu erkennen, dass auch in unserer heutigen Zeit Zeugen notwendig sind, die die ewige Wahrheit des Evangeliums im konkreten Leben umsetzen und sie zu einem Instrument des Heils für die ganze Welt machen“, so der Papst, der in diesem Zusammenhang auch seine Enzyklika „Spe salvi“ zitierte und bemerkte: „…daß unser Tun nicht gleichgültig ist vor Gott und daher nicht gleichgültig für den Gang der Geschichte. Wir können uns und die Welt öffnen für das Hereintreten Gottes: der Wahrheit, der Liebe, des Guten. Das ist es, was die Heiligen taten, die als "Mitarbeiter Gottes" zum Heil der Welt beigetragen haben“ (Nr. 35) (Fidesdienst, 18/12/2007 - 47 Zeilen, 569 Worte)


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