AFRIKA/ALGERIEN - „Man wollte die Vereinten Nationen und das Engagement für den Frieden treffen“, so die Sprecherin des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen

Mittwoch, 12 Dezember 2007

Algier (Fidesdienst) - „Bei uns ist der Eindruck entstanden, als ob man ein Symbol der Vereinten Nationen Treffen wollte und damit das, was die Vereinten Nationen versinnbildlichen: das Bemühen um Frieden und die Hilfe für die Opfer der Gewalt“, so die Sprecherin des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR), Laura Boldrini, im Gespräch mit dem Fidesdienst in einem Kommentar zu dem zweifachen Terroranschlag in Algier am 11. Dezember. Einer der zwei Anschläge traf das Gebäude des Verfassungsgerichts der andere ein Gebäude in dem Büros des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen untergebracht sind.
„Wenn eine Autobombe ein Gebäude trifft, in dem sich Büros der Vereinten Nationen befinden, dann ist es meines Erachtens offensichtlich, dass man diejenigen treffen wollte, die sich für Frieden einsetzen“, so Frau Boldrini, die bestätigt, dass Mitarbeiter ihres Hilfswerks bei dem Attentat ums Leben kamen: es handelt sich um zwei algerische Fahrer. „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann ich nur Daten zum Personal unseres Büros bekannt geben: es gab zwei Tote und mehrere Verletzte. Die Gesamtzahl der Opfer ist uns noch nicht bekannt“. Opfer gab es auch unter den Mitarbeitern des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP). Insgesamt sollen zehn Mitarbeiter der Vereinten Nationen getötet worden sein. Nach Angaben der algerischen Behörden sollen 30 Menschen ums Leben gekommen sein, während aus den Krankenhäusern mitgeteilt wird, dass insgesamt 67 Menschen starben. Die algerische Tageszeitung „El Watan“ berichtet von insgesamt 72 Toten.
„Unser Büro in Algier hat 14 Mitarbeiter, einschließlich der beiden Opfer. Wir sind in Algier und in Tindouf tätig, wo rund 150 Flüchtlinge leben. Insgesamt betreuen wir 90.000 Menschen, die besonders bedürftig sind. Zu unseren Aufgaben gehört auch die Zusammenführung der Familien, die in Tindouf und im westlichen Teil der Sahara leben“.
„In Algier betreuen wir etwa tausend Flüchtlinge aus der Demokratischen Republik Kongo, Kamerun und Cote d’Ivoire“, so die Sprecherin des UNHCR. „Es ist nicht das erste Mal, dass ein Anschlag auf unsere Büros verübt wird. Vor einigen Jahren wurde zum Beispiel ein Anschlag auf unsere Büros in Osttimor verübt, das sich dort um die Rückführung der Flüchtlinge bemühte“, so Frau Boldrini abschließend.
„Es ist eine Tragödie und ich möchte den Mitarbeitern der Vereinten Nationen, ihren Angehörigen und der ganzen algerischen Bevölkerung, die Opfer eines absolut nicht tolerierbaren Anschlags geworden sind, mein herzliches Beileid zum Ausdruck bringen.“, so der Flüchtlingshochkommissar der Vereinten Nationen, Antonio Guterres.
Zu dem zweifachen Attentat bekennt sich die Al-Quaida des islamischen Maghreb. (LM) (Fidesdienst, 12/12/2007 - 37 Zeilen, 414 Worte)


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