AFRIKA/MALAWI - Zuschüsse für die Landwirtschaft zur Bekämpfung des Hungers: New York Times lobt die Subventionspolitik des kleinen afrikanischen Staates

Dienstag, 4 Dezember 2007

Lilongwe (Fidesdienst) - Malawi hat ein zweifaches Wunder vollbracht: das Land hat sich zu einem Agrarexportland entwickelt, während die Bevölkerung bis 2005 Hunger leiden musste, und es wurde von einem der wichtigsten Presseorgane zum Gegenstand einer Debatte über die Gültigkeit der Dogmen des absoluten Liberalismus gemacht, der die Abschaffung jeglicher Form von staatlicher Bezuschussung vorsieht.
In einem Artikel zum Thema „Ending famine, simply by ignoring the experts“ schreibt Celia W. Dugger in der New York Times über die enormen Fortschritten des kleinen Landes im Südosten Afrikas seit die Regierung beschlossen hat, die Verteilung von Düngemitteln und Saatgut an die Bauern des Landes zu bezuschussen. Malawi hat sich auf diese Weise von einem Land, das auf ausländische Hilfsprogramme angewiesen war, innerhalb kurzer Zeit zu einem Zulieferer des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen entwickelt.
Der Artikel, der auch von International Herald Tribune in der Ausgabe vom 1. Dezember zitiert wird, betont, dass „in den vergangenen 20 Jahren sowohl die Weltbank als auch einige reiche Länder, von deren Unterstützung Malawi abhing, auf das kleine Land ohne Zugang zum Meer immer wieder Druck ausübten und es aufforderten eine Politik des freien Marktes umzusetzen und Bezuschussungen zu reduzieren, obschon die Vereinigten Staaten und Europa ihre Bauern im eignen Land selbst subventionieren. Doch nachdem 2005 die schlechteste Ernte seit 10 Jahren eingefahren wurde, beschloss der neue Staatspräsident, Bingu wa Mutharika, das zu tun, was der Westen selbst praktizierte und nicht das, was er predigte“.
Die neue Landwirtschaftspolitik und die Subventionierung und Fortbildung der Bauern mit der Vergabe von Krediten an Landwirte und Forschung im Agrarbereich führte dazu, das Malawi den Weg aus der Lebensmittelkrise fand (vgl. Fidesdienst vom 23. September 2005) und damit für andere afrikanische Länder zum Vorbild wurde.
Auch dank ausreichender Regenfälle stieg die Getreideproduktion des Landes von 1,2 Milliarden Tonnen im Jahr 2005 auf 2,7 Milliarden Tonnen im Jahr 2006 und 3,4 Milliarden Tonnen im Jahr 2007.
Dieses Ergebnis war auch für Weltbank Anstoß zum Nachdenken über die eigenen Wirtschafts-„Rezepte“. (LM) (Fidesdienst, 04/12/2007 - 31 Zeilen, 343 Worte)


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