DIE WORTE DER GLAUBENSLEHRE - Von Don Nicola Bux und Don Salvatore Vitiello - Alle Gerechtigkeit vollbringen

Donnerstag, 22 November 2007

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Die Themen des Friedens, der Gerechtigkeit, der Solidarität, der Menschenrechte und der Ökologie haben immer mehr Echo, sei es im Rahmen der Massenmedien als in jenem der normalerweise als „öffentliche Meinung“ definiert wird und der eigentlich gewöhnlich von einigen wenigen “maître à penser ” künstlich konstruiert wird.
Die angesehene Meinung der Kirche selbst und ihres Lehramtes erhält sehr verschiedene Verstärkungen je danach ob es sich um eines dieser Themen hnadlet oder ob sie das Evangelium verkündet, die Wahrheit über den Herrn und Erlöser Jesus von Nazareth, über die Kirche, den Menschen und das Schicksal der Geschichte. Die bereits erwähnten „menschlichen Werte“ sind absolut unabdingbar und sie mit allen Kräften zu verfolgen ist auch integrierter Teil der Sorge, die die Kirche für den ganzen Menschen und für alle Menschen hat. Und doch stehen zwei Dinge vor der zeitgenössischen Kultur und vor dem Eigenbewusstsein der Kirche selbst: der Ursprung dieser Werte und der spezifische Auftrag der Mission, den die Kirche von Christus empfangen hat. Die zeitgenössische Kultur tendiert dazu Werte zu behaupten, die man grösszügig teilen kann, von denen sie aber nicht mehr im Stand ist, ihre Wurzel, ihren Ursprung, welcher die Vernunft ist, wieder zu entdecken oder sich dessen zu erinnern. Und wenn man den letzten Grund eines bestimmten Verhaltens, einer bestimmten Handlung oder Überzeugung nicht mehr versteht oder gegenwärtig hat, dann ist das Risiko sehr gross, dass diese mit der Zeit verloren gehen.
Die Kirche ist sich stets bewusst und die Männer der Kirche müssten es sich ebenfalls sein, dass die erste Aufgabe der Kirche nicht jene ist, die menschliche Gerechtigkeit zu fördern, die vielleicht nur scheinbar errungen wird und das um den hohen Preis des Verlustes der persönlichen Freiheit. Die Aufgabe der Kirche ist es mit apostolischem Freimut zu verkünden, dass nur im Tod und in der Auferstehung Jesu Christi sich „jegliche Gerechtigkeit erfüllt hat“ und die von der Sünde und vom Tod befreiten Menschen entdecken erneut in Christus die eigen Würde als Geschöpf und mit ihr den letzten und unbeweglichen Grund jedes anderen menschlichen Wertes- oder können dies zumindest entdecken.
Die soziale Gerechtigkeit, die Menschenrechte und alle anderen „fassbaren Werte“ haben ihr letztes Fundament im Schöpferakt Gottes und in der daraus folgenden absoluten Würde des menschlichen Wesens, der Person, die in keinem Fall ausgebeutet werden darf, weder wissenschaftlich noch sozial. Ebenfalls darf man nicht vergessen, dass aufgrund der Lage der menschlichen Natur, die begrenzt und sündhaft ist, verwundet durch die Erbsünde, die Gerechtigkeit mehr als Geschenk angenommen werden muss als als „autonomes Werk“ des Menschen realisiert werden kann. Der Katechismus der Katholischen Kirche gibt dazu die folgende Definiton: „Die Gerechtigkeit als sittliche Tugend ist der beständige, feste Wille, Gott und dem Nächsten zu geben, was ihnen gebührt. Die Gerechtigkeit gegenüber Gott nennt man „Tugend der Gottesverehrung (virtus religionis). Gerechtigkeit gegenüber Menschen ordnet darauf hin, die Rechte eines jeden zu achten und in den menschlichen Beziehungen jene Harmonie herzustellen, welche die Rechtschaffenheit gegenüber Personen und dem Gemeinwohl fördert.“ (Nr. 1807)
In diesem Sinn ist die erste Gerechtigkeit, die jeder anderen vorangeht, jene die Gott als den Herrn der Geschichte und des Menschen anerkennt. Die Anerkennung der „Rechte Gottes“ kann nie von der Anerkennung der „Menschenrechte“ getrennt werden, mehr noch, erstere bildet die Voraussetzung und unabdingbare Garantie der letzteren gegen jede offene Form oder jeden heimlichen Versuch diese Rechte selbst unter der Maske der Macht und der Kontrolle der Kultur und der Gesellschaft zu missbrauchen.
Auf das Fundament der Werte zu blicken ist, wie der heilige Augustinus lehrt, die einzige Möglichkeit um sie nicht in gefährliche Idole zu verwandeln. Anzuerkennen dass jede Gerechtigkeit sich in Christus vollendet und von ihm in der persönlichen Geschichte eines jeden Menschen und der gesamten Menschheitsgeschichte vollendet wird, ist die sicherste Garantie für Freiheit und Demokratie. Für die gesamte Gesellschaft. Für alle. (Fidesdienst 22/11/2007; Zeilen 40, 625Worte)


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