EUROPA/ITALIEN - „Die soziale Verantwortlichkeit des Unternehmens: ethische Skizze“: Kardinal Caffarra bei der Eröffnung des akademischen Jahres der Europäischen Universität Rom

Freitag, 23 November 2007

Rom (Fidesdienst) - „Ein tugendhaftes Verhalten ist nicht nur notwendig, wenn es darum geht ein guter Bürger zu sein… sondern es ist auch notwendig, wenn es darum geht ein guter Unternehmer zu sein“, so der Erzbischof von Bologna, Kardinal Carlo Caffarra, in seiner Ansprache zum Thema „Die soziale Verantwortung des Unternehmens: ethische Skizze“, anlässlich der Eröffnung des akademischen Jahres der Europäischen Universität Rom (vgl. Fidesdienst vom 20/11/2007).
Zu Beginn seiner Ansprache erläuterte der Kardinal den ersten Teil seiner Ausführungen: „Im Allgemeinen“, so der Erzbischof von Bologna, „bedeutet soziale Verantwortlichkeit des Unternehmens (Responsabilità sociale dell’Impresa, RSI) die Umsetzung von Verhaltenskriterien seitens der Unternehmen, die nicht von einem Projekt herrühren oder von einem solchen legitimiert werden, dessen Investitionsentscheidungen und im Allgemeinen bei dem die Leitung des Produktionsprozesses nur auf das Ziel der Gewinnmaximierung ausgerichtet sind; und von einem Modell, bei dem die Bürger durch ihr Konsum- und Sparverhalten ausschließlich die selbstbezogenen Präferenzen optimieren. Es geht, wie Sie sehen, um einen Ansatz, der darauf aufbaut, was nicht geschehen sollte.“
Nach einem kurzen geschichtlichen Überblick zur Entwicklung des Konzepts von der sozialen Verantwortung des Unternehmens, betonte Kardinal Caffarra, „dass dies eine unternehmerische Tätigkeit kennzeichnet, die in jedem Moment von einer tatsächlichen Unternehmensethik bestimmt ist“.
Kardinal Caffarra zitiert abschließend das Kompendium der Soziallehre der Kirche: „das Ziel des Unternehmens muss unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten und Kriterien verwirklicht werden, doch es dürfen auch die authentischen Werte nicht vernachlässigt werden, die die konkrete Entwicklung des Menschen und der Gesellschaft ermöglichen“ (vgl. 338). Und insbesondere im Bezug auf den Unternehmer heiße es dort, dass diese „unter sozialen Gesichtspunkten eine zentrale Rolle spielen“, und „nicht ausschließlich das wirtschaftliche Ziel des Unternehmens verfolgen dürfen“ (vgl. 344). (AP) (Fidesdienst, 23/11/2007 - 28 Zeilen, 293 Worte)


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