AMERIKA/VEREINIGTE STAATEN - „Eine historische Etappe auf dem Weg zu einer Welt ohne Todesstrafe“: Gemeinschaft von Sant’Egidio zur Verabschiedung der Resolution für ein universales Moratorium der Todesstrafe bei der dritten Kommission der Vollversammlung der Vereinten Nationen

Freitag, 16 November 2007

New York (Fidesdienst) - „Dies ist ein entscheidender Beitrag, der einen Prozess beschleunigt, in dessen Rahmen bereits seit den 90er Jahren über 50 Länder auf den Einsatz der Todesstrafe verzichteten und eine Einschränkung in den Ländern stattfand, in denen es die Todesstrafe noch gibt, was zu mehr Respekt für das Menschenleben führt und immer mehr Zweifel an der Wirksamkeit und an der Korrektheit der Anwendung auch in hoch entwickelten Justizsystemen weckt“, so Mario Marazziti, Sprecher der Gemeinschaft Sant’Egidio und Koordinator der Kampagne für ein universales Moratorium der Todesstrafe, zur Billigung der Resolution für ein universales Moratorium der Menschenrechte durch die dritte Kommission der Vollversammlung der Vereinten Nationen. Die Gemeinschaft von Sant’Egidio setzt sich seit Jahren zusammen mit anderen Organisationen für eine weltweite Kampagne gegen die Todesstrafe ein und arbeitet dabei mit der Weltkoalition gegen die Todesstrafe (WCADP) zusammen.
„Es war ein beschwerlicher Weg“, so Marazziti weiter, „der von denen behindert wurde, die versuchten diesen historischen Beschluss als ein Eingreifen in interne Angelegenheiten der einzelnen Länder und als europäische Vision der Menschenrechte betrachteten. Fünf Millionen Unterschriften wurden von der Gemeinschaft in 153 Ländern gesammelt und es entstand eine interreligiösen und interkulturellen weltweiten Front, die bei der Übergabe an den Vorsitzenden des Präsidenten der Vollversammlung, Srgjan Kerim, seitens einer Delegation der Gemeinschaft Sant’Egidio und der WCADP am 2. November am Tag nach der Präsentation der Resolution durch 37 Länder, sichtbar wurde: es gab ein nie vorher dagewesene Zahl von Co-Sponsoren, die den universalen Charter und die überregionale Tragweite des Texts der Resolution unter Beweis stellten und den Wandel in der Denkweise eines Großteils des Planeten. Die Billigung der Resolution ist ein Vorschlag, der sich an alle Mitgliedstaaten richtet, eine Brücke auch zu jenen Ländern, die nicht unterzeichnet haben und die dagegen sind, wenn es darum geht eine Justiz zu schaffen, die das Verbrechen bekämpft, den Wert des Lebens jedoch unter allen Umständen akzeptiert. Sei erlaubt es ein Justizsystem zu stoppen, dass nie unfehlbar ist. Sie ermöglicht es, alternative Maßnahmen einzuführen, die der menschlichen Rehabilitation eine Chance geben, die dazu beitragen soll, dass eine Wiedergutmachung gegenüber der Gesellschaft stattfindet und jeglichem Rachedenken entgegenwirkt“. (SL) (Fidesdienst, 16/11/2007 - 36 Zeilen, 392 Worte)


Teilen: