VATIKAN - XXII. Internationale Konferenz des Päpstlichen Rates zum Thema „Pastoral in der Altenpflege“ eröffnet

Donnerstag, 15 November 2007

Vatikanstadt (Fidesdienst) - „Heute gibt es weltweit 390 Millionen Menschen im Alter über 65 Jahren und bis zum Jahr 2025 wird ihre Zahl voraussichtlich auf 800.000 Ansteigen. 500 Millionen Menschen leben in Ländern mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von über 60 Jahren, während 50 Millionen Menschen in Ländern leben, in denen die Lebenserwartung unter 45 Jahren liegt. In Sierra Leone in Afrika liegt die durchschnittliche Lebenserwartung zum Beispiel bei 39 Jahren.“, so der Präsident des Päpstlichen Rates für die Pastoral im Gesundheitswesen, Kardinal Javier Lozano Barragan, in seiner Präsentation zur Internationalen Konferenz, die der von ihm geleitete Päpstliche Rat veranstaltet und die am 15. November im Vatikan beginnt. Die Konferenz, die bis zum 17. November dauern wird, findet in der neuen Synodenaula im Vatikan statt. Das Thema der Konferenz lautet: „Pastoral in der Altenpflege“.
„Bei älteren Menschen sind vor allem chronische Krankheiten weit verbreitet: insbesondere bei Menschen im Alter über 70-75 Jahren treten Tumor- und Herzkrankheiten auf; 80% der Todesfälle im Alter über 65 Jahren sind auf Kreislaufprobleme zurückzuführen. Bei diesen Personen ist eine Verschlechterung des Gehörs, der Sehkraft und der geistigen Funktionen festzustellen. Dafür gibt nach Ansicht einiger Experten vor allem drei Gründe: Bewegungsmangel, Tabakabhängigkeit und unangemessene Ernährung. Angesichts dieser und ähnlicher Fakten“, so Kardinal Barragan weiter, „stellen wir uns die Frage: wie können wir unter pastoralen Gesichtspunkten diese Menschen besser begleiten, angesichts der Tatsache, dass das Leben in dieser Endphase von besonders großer Bedeutung ist?“
Auf diese Frage suchen 30 Wissenschaftler aus 20 Ländern eine Antwort. Es handelt sich insbesondere um Experten in den Bereichen Geriatrie, Biomedizin, Geschichtswissenschaft, Philosophie, Theologie und Pastoral. Auf dem Programm der dreitägigen Veranstaltung steht die Analyse der kirchlichen Pastoraltätigkeit im Laufe der Jahrhunderte anhand des Rückblicks auf verschiedene Heilige und der Beiträge verschiedener Wissenschaftler unter Berücksichtigung der demographischen Situation, der wichtigsten Krankheiten im Kontext der Globalisierung und deren Ursprung. Außerdem wird man nach Antworten der Kirche auf diese Realität suchen. Vorgesehen ist auch eine interreligiöse Erörterung der Frage, in deren Rahmen die Gesichtspunkte der jüdischen, islamischen, hinduistischen und buddhistischen Glaubensgemeinschaft vorgesehen, wobei auch Aspekte der heutigen postmodernen Kultur berücksichtigt werden sollen.
„Unsere Internationale Konferenz“, so Kardinal Barragan, „hat eine ganz besondere Bedeutung: die pastorale Begleitung von Kranken in dieser Phase, bedeutet, dass wir ihnen im Namen des Herrn die Pforte öffnen, damit Er ihnen hilft, zur Fülle jener Gesundheit zu gelangen, die nicht umsonst das ewige Heil genannt wird“. (SL) (Fidesdienst 15/11/2007 - Zeilen, Worte)


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