VATIKAN - Papst Benedikt empfängt den neuen indonesischen Botschafter in Audienz: „Dialog, Respekt gegenüber anderen Überzeugungen und Zusammenarbeit im Dienst des Friedens sind die sichersten Instrumente, wenn es darum geht, den sozialen Einklang zu garantieren“

Dienstag, 13 November 2007

Vatikanstadt (Fidesdienst) - „Indonesien spielt als multireligiöses Land mit den meisten Muslimen in aller Welt, eine wichtige und positive Rolle bei der Förderung der interreligiösen Zusammenarbeit sowohl innerhalb der eigenen Grenzen als auch im Schoß der internationalen Staatengemeinschaft“, so Papst Benedikt XVI. in seiner Ansprache an den neuen Botschafter Indonesiens beim Heiligen Stuhl, den er am 12. November zur Übergabe des Beglaubigungsschreibens empfing. „Dialog, Respekt gegenüber anderen Überzeugungen und Zusammenarbeit im Dienst des Friedens sind die sichersten Instrumente, wenn es darum geht, den Sozialen Fortschritt zu garantieren. Dies sind die edelsten Zeile, die Männer und Frauen guten Willens vereinen können und insbesondere alle, die den einen Gott, Schöpfer und liebvoller Herr der ganzen Menschheitsfamilie anbeten. Zu diesem Zweck stellen die zunehmenden Instanzen der Zusammenarbeit zwischen Christen und Muslimen in Indonesien, die insbesondere der Vorbeugung gegen ethnische und religiöse Konflikte in Problemzonen dienen, eine viel versprechende Entwicklung.“
Der Heilige Vater betonte, dass Katholiken in Indonesien zwar eine kleine Minderheit sind, jedoch „durch ihr Netzwerk an Einrichtungen im Erziehungs- und Gesundheitswesen versuchen, ihren Brüdern und Schwestern einen wertvollen Dienst zu bieten, unabhängig von deren Religion, und dabei für einen authentischen zivilen Fortschritt und ein friedliches Zusammenleben unverzichtbare ethische Werte einfließen zu lassen.“ Die indonesische Verfassung garantiere das Recht auf eine freie Ausübung der Religion in absoluter Gleichheit mit anderen Mitbürgern, doch „der Schutz dieses grundlegenden Menschenrechts erfordere eine konstante Wachsamkeit seitens aller“.
Papst Benedikt erinnerte auch daran, dass Indonesien vor kurzem auch Zugang zum International Covenant on Civil and Political Rights erhalten hat und wünschte sich, dass „dies dazu beitragen möge, dass die Freiheit und die legitime Autonomie der Einzelpersonen und ihrer Institutionen weiter konsolidieren wird. Da Indonesien nun nicht permanentes Mitglied des Sicherheitsrats des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen ist, wird das Land auch einen Beitrag zur friedlichen Lösung der weltweiten Konflikte leisten und zur Förderung eines Friedens, der auf der internationalen Solidarität gründet und auf dem Bemühen um eine ganzheitliche Entwicklung von Einzelpersonen und Völkern.“
In seiner Ansprache erwähnte Papst Benedikt XVI. auch das Engagement Indonesiens für den Fortschritt der Demokratie und des harmonischen sozialen Zusammenlebens, „die durch die Verfassung gesichert sind und durch die nationale Philosophie der Pancasila viel sagend zum Ausdruck kommen“. Insbesondere erinnerte er auch an das dramatische Phänomen des internationalen Terrorismus und begrüßte in diesem Zusammenhang die Position der indonesischen Regierung, „die terroristische Gewalt, unter welchem Vorwand auch immer sie ausgeübt wird, als ein Verbrechen verurteilt, weil sie das Leben und die Freiheit der Menschen missachtet, und die Grundlagen der Gesellschaft untergräbt“. Abschließend betonte Papst Benedikt XVI.: „Dies trifft ganz besonders wenn man den Namen Gottes anruft, um eine solche Gewalt zu rechtfertigen. Die Kirche verurteilt, getreu der Lehre ihres Meisters, die Manipulierung der Religion zu politischen Zwecken und fordert die Umsetzung der internationalen Menschenrechte bei der Bekämpfung des Terrorismus und all ihren Aspekten.“ (SL) (Fidesdienst, 13/11/2007 - 45 Zeilen, 499 Worte)


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