Missionare getötet

AFRIKA/ALGERIEN - Heiligsprechung von Charles de Foucauld: Erzbischof von Algier über den besonderen spirituellen Weg

Thursday, 28 April 2022

Algier (Fides) - Charles de Foucauld sei nicht nur eine Ikone. Denn wenn seine Geschichte weiterhin die Herzen einer Vielzahl von Menschen in allen Teilen der Welt berühre, so geschehe dies nicht aufgrund des romantischen Bildes eines "im Wüstensand verlorenen Einsiedlers". Was überwiege, sei vielmehr das dankbare Staunen über die vielen "Bekehrungen", die ein Leben in der Nachfolge des Herrn geprägt haben, bis hin zu dem Geschenk, sich als "universeller Bruder" zu erkennen, eingebunden in eine Erfahrung der Brüderlichkeit, "die allen angeboten wird, ohne Rücksicht auf religiöse, ethnische oder nationale Zugehörigkeit". Mit diesen Worten würdigte Erzbischof Jean-Paul Vesco von Algier, das Zeugnis des französischen Mönchs, der einen großen Teil seines unvergleichlichen spirituellen Abenteuers in Algerien erlebt hat, mit Blick auf seine bevorstehende Heiligsprechung am kommenden 15. Mai in Rom.
„Charles de Foucauld wurde am 1. Dezember 1916 in Tamanrasset, im Zentrum des Ahaggar-Massivs, im tiefen Süden Algeriens, von einer Banditen getötet betont der Erzbischof von Algier in seinem Beitrag, der auf der Website der katholischen Kirche Algeriens veröffentlicht wurde, "Sein Tod, hat dazu beigetragen, die Ikone eines 'im Wüstensand verlorenen Einsiedlers' zu entstehen zu lassen. Ein Bild, das der Wahrheit seines einzigartigen und universellen Schicksals nicht gerecht wird“. Im Laufe der Zeit habe sich, wie Erzbischof Vesco feststellt, ein "schöneres und menschlicheres Bild der Persönlichkeit von Charles de Foucauld" herausgebildet, das den statischen Charakter einer "Ikone" übertreffe.
De Foucaulds Zeugnis sei ein Weg, der durch "aufeinanderfolgende Bekehrungen", durch eine Abfolge von Neuanfängen gekennzeichnet ist, die das Leben des zukünftigen Heiligen prägten, der im Alter von fünf Jahren zum Waisenkind wurde, das bald die Gebeten, die er in seiner Kindheit gelernt hatte, "vergessen" hatte. Dieses Zeugnis - unterstreicht der Erzbischof, „spricht noch immer vielen Menschen aus dem Herzen. Es ist Teil des christlichen Weges von Charles de Foucauld, dass er am 9. Juni 1901 in der Kapelle des Priesterseminars von Viviers seine Einwilligung zur Priesterweihe gab. Eine Wahl, in deren Rhmen man seinen missionarischen Eifer und sein Anliegen, die von der Verkündigung des Evangeliums am weitesten Entfernten zu erreichen, bis an die Grenzen der damaligen französischen Sahara, ohne Marokko zu evangelisieren, auf außergewöhnliche Weise erforscht", und schließlich erkennen kann. Auf dem Höhepunkt seiner existenziellen und spirituellen Reise, in seinem einzigartigen Glaubenszeugnis unter den Völkern der Region - so der Erzbischof von Algier weiter - "entdeckte Charles Männer und Frauen, die den guten Franzosen seiner Zeit sicherlich unbekannt waren, die aber in einer Tradition, einer Religion und einer Kultur verwurzelt waren, für die er so leidenschaftlich begeistert war, dass er Stunden und Stunden im Gebet verbrachte", und mit denen ihn die Freundschaft einer Beziehung des Andersseins und der Gegenseitigkeit verband. „Damals, und erst dann", so Jean-Paul Vesco, "wurde Charles zu dem universellen Bruder, der er sein wollte". Und seine „brüderliche Verbundenheit, die er allen anbot, ohne Rücksicht auf religiöse, ethnische oder nationale Zugehörigkeit, ist das Kennzeichen der Brüderlichkeit der Jünger Christi".
Im letzten Teil seiner Rede stellte Erzbischof Vesco die Geschichte von Charles de Foucauld in eine Reihe mit anderen Glaubenszeugen, die in jüngerer Zeit in Algerien und Frankreich ermordet wurden: "Wie bei anderen großen Zeugen, wie den Mönchen von Tibhirine oder Bischof Pierre Claverie, hatte sich Charles de Foucauld den Tod nicht ausgesucht. Und er ist als solches auch nicht von besonderem Wert. Er zeigt nur die Vollendung eines Lebens, dessen unermessliche Fruchtbarkeit Charles, der universelle Bruder, nicht zu erahnen vermochte. Auch der Tod von Pater Jacques Hamel sagt an sich nichts aus, außer, dass seine Mörder geblendet wurden. Vielmehr hebt sie die Schönheit und Treue eines Lebens hervor, das ein demütiger Priester in der Nachfolge seines Herrn bis zum Ende geführt hat".
(GV) (Fides 28/4/2022)


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